Eine Sozialpädagogin von IN VIA Paderborn berichtet aus ihrem Arbeitsalltag in der Arbeit mit Schülerinnen, die in der Pandemie den Spaß an der Schule verloren und sich in die Isolation zurückgezogen haben.
„Ich bekomme von den Klassenlehrer*innen erste Informationen über Schülerinnen. Einige Schülerinnen haben sich nicht nur zurückgezogen, sondern haben schon ängstliche/depressive Symptome entwickelt.
In unserem neuen Projekt „Reset!!! Lernlust statt Schulfrust“ baue ich Kontakt zu diesen Schülerinnen und zu ihren Eltern auf und versuche, gemeinsam mit der Betroffenen individuelle und kreative Lösungen zu suchen.
Als wichtig hat sich herausgestellt, eine Tagestruktur zu planen, weil diese oft nicht mehr vorhanden ist. Gemeinsam wird nach Alternativen zu dem oft zu hohen Medienkonsum gesucht. Bei „Querdenkerfamilien“ versuche ich immer wieder die Familien aufzuklären, Ängste zu verstehen und nach Lösungsansätzen zu suchen.
Weitere wichtige Schritte sind die Teilnahme an kulturellem Leben und Kontakt zu den Gleichaltrigen zu vermitteln, z.B. zu unserem Jugendtreff in Paderborn. Hier gilt die Devise: Vermeidungsverhalten auflösen- so schnell wie möglich!
Bei psychischen Problemen ist eine Kooperation mit der psychologischen Schulberatungsstelle sinnvoll.
Grundsätzlich hat sich bewährt, konkrete Vereinbarungen zu treffen, attraktive und gleichzeitig kleinschrittige Ziele zu vereinbaren. Aber auch der Umgang mit Rückschlägen will gelernt sein!
Entscheidend ist meine eigene Haltung als Sozialpädagogin – Wertschätzung und Respekt gegenüber den Mädchen! Nur dann kann ein guter Kontakt entstehen.“